Wildbienen

Wildbienen und Honigbienen zusammen sorgen mit ihrer Bestäubung der Blüten für eine gute Ernte.

Es gibt verschiedene Arten von Wildbienen, beispielsweise Hummeln, Wespen, Sand- und Mauerbienen oder Seidenbienen. Bei uns leben etwa 560 Arten.
Diese haben verschiedene Ansprüche, manche bevorzugen nur eine Blütensorte, z.B. die Efeuseidenbiene oder die Zaunrüben-Sandbiene.
Kleine Bienen können nur kurze Entfernungen überwinden, etwa 400 m. Daher sollten Nistmöglichkeit und Blühpflanzen möglichst nah beieinander liegen.

Verschiedene Nisthilfen kann man im Garten anbieten.

Neben einer vielfältigen Bepflanzung vor allem mit Früh- und Spätblühern (Bienenweide) ist ein Wasserangebot hilfreich. Es reicht eine mit Steinen und Moos gefüllte große Schale, welche leicht gereinigt werden kann. Das Wasser sollte immer wieder aufgefüllt werden.

Sandbienen bevorzugen einen sandhaltigen Boden, am besten man nimmt ungewaschenen Bausand, der Lehmanteil verhindert ein Einstürzen der Brutröhren. Mit ein paar dornigen Zweigen darüber ist der Sand vor Katzen geschützt.

Sandarium
Aufbau Sandarium
Totholz

Baumstämme und Hecken aus abgeschnittenen Ästen werden im Laufe der Zeit zu einer Kinderstube für Wildbienen.

Hohle Stängel stehen lassen oder aufrecht befestigen
Hummel-Nistkasten
Mit Kapok und Sägespänen gefüllt

Hummelvölker können Nistkästen besiedeln, manche Arten bevorzugen Erdlöcher, z.B. Mauselöcher. Die bodennahe Aufstellung (Morgensonne, Mittags Schatten, Flugloch nach Osten /Süden) ist entscheidend, die überwinterten Hummelköniginnen suchen ab Februar/ März ein neues Zuhause.
Im Inneren befindet bei manchen Nisthilfen ein Pappkarton (etwa 23x23x23 cm), der im Winter entsorgt wird. Unter dem Karton kann eine Dämmung gegen die Bodenfeuchte eingelegt werden. Der Gang vom Eingang bis zum Inneren beispielsweise aus einem flexiblen Leerrohr (1,8 cm Durchmesser) sollte mindestens 10 cm lang sein. Ein Notausgang sollte zu Beginn vorhanden sein, das kann ein Belüftungsloch oben im Karton und im Holz sein, welches später mit Mückengitter verschlossen wird.

Eine Bepflanzung mit nektar- und pollenreichen Frühblühern, wie z.B. Hyazinthen, fördert die Annahme der Nisthilfen.
Vor das Flugloch wird Moos gelegt, welches nach erfolgreicher Besiedlung entfernt wird. Eine Hummelklappe wird über mehrere Tage immer weiter geschlossen. Dabei darauf achten, dass die Hummel es schafft, das Hindernis zu überwinden. Dieser Eingang verhindert den Wachsmottenbefall.

Selbstgebaute Nisthilfe
Nisthilfe z.B. für die Gehörnte Mauerbiene

Gekauftes Insektenhotel

Die selbst gebaute Nisthilfe (Niströhre ca. 13 cm) ist viel tiefer, als die gekaufte (ca. 5-6 cm). Die Tiefe der Röhre entscheidet, wieviele weibliche Bienen zur Welt kommen. Die gehörnte Mauerbiene ist eine Solitärbiene, sie legt in einer Brutröhre mehrere Eier mit jeweils einem Pollenpäckchen ab. Die Bienen schlüpfen erst im nächsten Jahr.

Lange Niströhren, hinten geschlossen, rechts das Nest des stahlblauen Grillenjägers

Abbruchkanten in feuchtem Lehmboden in Hanglage sind für manche Arten sehr willkommen. Der Bewuchs sollte entfernt werden. Mit Lehm oder Harz werden die Brutröhren verschlossen.

Bauanleitung: Wildbienen-Nisthilfe