Nachhaltig Imkern, was bedeutet das?
Unser ökologischer Fußabdruck ist sehr groß, wir verbrauchen weltweit insgesamt mehr an Ressourcen und Energie, als wir erzeugen und gewinnen.
In der zeitgemäßen Imkerei kann man einige Gesichtspunkte umsetzen.
Kurze Transportwege: Egal, ob man seinen Honig an der Haustüre verkauft, oder mit dem Fahrrad ausliefert, beides ist gut für die Umwelt.
Für den Beutenbau sollte man einheimische Holzarten wählen, die nicht von weither transportiert werden müssen.
Verpackungen: Wiederverwertbare Pfandgläser sind eine ökologische Verpackung, besser als Kunststoffdeckel sind solche aus Weißblech, da diese besser recycelt werden können. Es gibt auch biologisch abbaubare Etiketten, z.B. aus Gras oder man verwendet Recyclingpapier.
Stabile Kartonverpackungen für den Versand sind ökologischer als solche aus Styropor, welches aus Rohöl gewonnen wird. Papier/ Karton kann wieder verwertet werden.
Beuten: Hier ist eine Styroporbeute für die Königinnenzucht zu sehen, manche Imker/-innen bevorzugen aufgeschäumten Beuten, da sie besser dämmen und die Bienen sich im Frühjahr erstmal schneller entwickeln. Bei der Entsorgung sind alle erdölbasierten Kunststoffe problematischer als Holz. Holz kann zudem wiederverwertet werden und ist kompostierbar, wenn die Beuten nur mit Leinöl behandelt wurden (Sicherheitshinweis: Lappen mit Leinöl bitte nur in geschlossenen Schraubgläsern aufbewahren, selbst entzündend).
Oder man verbrennt es im Holzofen. Wenn man auf eine Kunststoff-Folie bzw. Abdeckung auf den Völkern verzichten möchte, kann man diese durch mit Bienenwachs behandelte Tücher ersetzten.
Bienenwachs: Bienenwachs ist eine umweltfreundlichere Alternative zu rohölbasierten Paraffinkerzen oder zu Kerzen aus Palmöl, für dessen Gewinnung große Anbauflächen benötigt werden. Das gilt natürlich nur, wenn Bienenwachs vor Ort gewonnen wurde und keine langen Transportwege entstanden sind.
Stearinkerzen werden aus tierischen und pflanzlichen Fetten gewonnen, manchmal jedoch mit Anteilen an Paraffin. Es werden auch vegane Kerzen aus Soja- oder Rapsöl hergestellt. Die Teelichter gibt es mittlerweile auch ohne Aluminiumhüllen zu erwerben. Zu Wachs und Kerzen gibt es einen Vortrag des Imkervereins Rurtal e.V..
Mehr Informationen dazu finden Sie hier: https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/kerze-wachs-palmoel-stearin-russ-umweltkommissar-100.html
Bestäubung/ Bienenweide: Etwa 80% unseres Obst und Gemüses wird von Bienen bestäubt, 30% aller angebauten Nahrungsmittel sind auf Insekten angewiesen. Man hat Tests mit Honigbienen und Wildbienen durchgeführt und herausgefunden, dass Pflanzen am besten bestäubt werden, wenn sowohl Wild- als auch Honigbienen vorhanden sind (Studie der Universitäten Lüneburg, Würzburg und Rio Negro-Argentinien). Die verschiedenen Bienenarten ergänzen sich, wie man durch Beobachtung der Blütenbesuche erfahren kann. Es gibt einige Bienenarten, die sich auf eine Pflanze spezialisiert haben, z.B. auf Zaunrübe, Rainfarn, Natternkopf und Efeu. Wenn diese Pflanzen verschwinden, verschwindet auch die entsprechende Biene. Vielfalt im Blütenangebot rund ums Jahr (Februar bis Oktober) ist für die Bienen wichtig. Nisthilfen für Wildbienen / offene Böden sind ebenfalls wertvoll. Jedes Blühangebot, auch auf dem Balkon, ist hilfreich vor Allem für Wildbienenarten, die oft nur kurze Flugdistanzen zurücklegen.
Zur Bienenweide gibt es einen Vortrag des Imkervereins Rurtal e.V..
Über Wildbienen finden Sie hier Informationen: Wildbienen.
Quellen: Wikipedia, Utopia, Deutsches Bienenjournal, DIB, Laves, Nabu