Imker/-innentreff am 26. Januar 2025 um 10 Uhr, Oxalsäureverdampfung

Am 26. Januar 2025 fand ein Imker/-innentreff in der St. Angela-Schule zum Thema Oxalsäureverdampfung statt.

Siegfried Mathar, Frank Schmutzler und Maik Prautzsch stellten den Interessierten ihre Systeme vor.

Varroxverdampfer Andermatt

Da die Oxalsäureverdampfung nur bei brutfreien Völkern angewendet werden sollte, erstellt man vor der Anwendung z.B. einen Kunstschwarm oder teilt die Wirtschaftsvölker in Flugbienen mit Königin (direkte Behandlung) sowie Sammelbrutableger auf und behandelt nach dem Schlüpfen aller Brut.

Es gibt Systeme, die mit Akkus verdampfen, bei manchen braucht man eine Autobatterie oder einen Generator. Durch Hitzeentwicklung kann es bei benachbarten Styropor/ Holz/ Wachsteilen zu Bränden kommen. Vor allem Kerzen stellen ein großes Risiko dar. Bei der Firma Alfran Seder (Österreich und Schweiz) ganz unten funktioniert die Verdampfung mit einer Gaskartusche.

Visier und Filtermaske

Zur Sicherheit bei der Verdampfung sollte darauf geachtet werden, langärmlige Kleidung zu tragen, säurefeste Handschuhe, Augenschutz, ein Eimer Wasser und mindestens FFP3 Maske sind notwendig. Nach der letzten Ernte werden alle Honigzargen entfernt. Etwa ab Mitte bis Ende Juli bis Jahresende kann man behandeln. Die Windrichtung ist zu beachten.

Handschuhe

Es gibt einige Systeme, welche über das Flugloch angewendet werden, wie z.B. der Varroxverdampfer der Firma Andermatt oder der Varrox Eddy.
Man sollte darauf achten, dass möglichst wenig Bienen unterwegs sind. Die Beute wird mit feuchtem Schaumstoff am Flugloch neben dem Verdampfer abgedichtet. Es kann auch der Gitterboden mit dem Schieber verschlossen werden (Packungsbeilage der Verdampfer beachten).
Das Oxalsäure-Dihydrat Pulver wird entweder mit einem Meßlöffel abgemessen oder mit einer Röhre mit Meßskala dosiert. Zugelassen in Deutschland ist das Pulver Varroxal 0,71 g/g Bienenstockpulver von der Firma Andermatt BioVet. Nach Packungsanweisung kann man dann das Pulver in einen dafür zugelassenen Verdampfer füllen und erhitzen. Bei 157 Grad sublimiert das Oxalsäuredihydrat und geht direkt in den gasförmigen Zustand über. Es verteilt sich im gesamten Stock und auf den Bienen. Ab 4 Grad ist die Behandlung anwendbar. Der Varroafall ist oft nach der Behandlung sehr hoch.

InstantVap mit Aufsatzzarge (Bohrung, Schrauben)

Die Anwendung über das Flugloch ist bei sehr kleinen Fluglöchern schwierig.
Beim InstantVap kann auch eine Anwendung von oben erfolgen, ein Aufsatz mit einer passgenauen Öffnung für das Verdampfungs-Gerät wird auf die Zargen gesetzt. Boden und Flugloch bleibt geöffnet. Abdichten ist nicht nötig.
Die Bienen werden mit Rauch nach unten getrieben, die Folie entfernt und der Aufsatz darauf gesetzt. Der Deckel wird geschlossen. In etwa 2 Minuten verdampft das Pulver (etwa 1g pro Zarge) und man wartet noch einige Zeit, bist alles abgekühlt ist.
Die Bienen brausen bei diesem Verfahren kaum auf und es gibt kaum Totenfall.
Die Wirkung ist sehr effektiv, es kann zweimal im Abstand von mindestens 2 Wochen behandelt werden (Befallskontrolle: 5 Tage Varroadiagnose-Schieber, Behandlung ab über eine Milbe pro Tag). Das Verfahren eignet sich vor Allem bei vielen Völkern, weil es sehr schnell geht.

Aufsatz mit Verdampfer ohne Deckel

Das letzte System , welches vorgestellt wurde ist für Österreich und die Schweiz zugelassen (Firma Alfran Seder). Hier kommen vorgepresste Oxalsäuredihydrat-Tabletten zur Anwendung. Die Lüftung und die Temperaturanzeige wird über einen Akku mit Strom versorgt. Eine Gaskartusche sorgt für die Sublimierung.

Oxalsäure-Verdampfer Österreich und Schweiz

Alle diejenigen, die sich für das Verdampfen von Oxalsäure-Dihydrat interessieren, sollten sich nochmals genau mit den Richtlinien, Gesetzen und der Wirkungsweise der verschiedenen Verdampfer auseinandersetzen. Unbedingt sind die Sicherheitsmaßnahmen zu beachten.

Bei jeder Behandlung mit Tierarzneimitteln erfolgt noch eine Eintragung ins Bestandsbuch mit Kaufbeleg.

Vielen Dank für diesen sehr interessanten Vortrag!